Kosmetika können in seltenen Fällen aufgrund der verwendeten Inhaltsstoffe wie z. B. Konservierungs- oder Duftstoffe allergische Reaktionen hervorrufen. ECARF zertifizierte Kosmetika haben in wissenschaftlichen Tests nachgewiesen, dass durch ihre Anwendung keine Nebenwirkungen zu erwarten sind und ein Risiko, eine neue Allergie zu entwickeln, nicht anzunehmen ist. Trotz sorgfältigster Produktzusammensetzung und Produktprüfung kann eine allergische Reaktion im Einzelfall allerdings nicht völlig ausgeschlossen werden. Hersteller allergikerfreundlicher Kosmetika weisen für ihr Produkt folgende Prüfungen nach.
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Kann eine allergische Reaktion zu 100% ausgeschlossen werden?
Trotz sorgfältigster Produktzusammensetzung und Produktprüfung kann eine allergische Reaktion im Einzelfall allerdings nicht völlig ausgeschlossen werden.
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Welche Vorgaben gibt es für Inhaltsstoffe?
Allergikerfreundliche Kosmetikprodukte dürfen keine reizenden Inhaltsstoffe über ihren jeweiligen Schwellenwerten enthalten. Diese Eigenschaft muss durch Tests bestätigt werden. Grundsätzlich dürfen Kosmetika aller Kategorien nur Inhaltsstoffe enthalten, die in den verwendeten Konzentrationen kein allergisches Potential besitzen. Außerdem sind, abhängig von der Produktkategorie, weitere Standards einzuhalten:
Duftstoffe: 1999 wurden von der SCCNFP 26 Duftstoffe identifiziert, die ein höheres allergenes Potential aufweisen als andere Duftstoffe. Diese 26 Stoffe dürfen in ECARF zertifizierten Produkten nicht enthalten -oder nur in Spuren nachweisbar sein, die unterhalb des allergieauslösenden Schwellenwertes liegen. Duftstoffe können jedoch auch die Produktqualität verbessern, gegen die Verwendung von nicht allergieauslösenden Duftstoffen oder von Duftstoffen unterhalb des allergieauslösendem Schwellenwertes gibt es keine Einwände.
Konservierungsstoffe: Konservierungsstoffe sollten mit möglichst moderat und in möglichst geringen Konzentrationen eingesetzt werden. Methylisothiazolinone, Kathon CG (MCI/MI) und/oder Iodopropynylbutylcarbamat dürfen nicht enthalten sein. Ein Sonderfall stellt Benzylalkohol dar, der sowohl ein Duftstoff als auch Konservierungsstoff ist. Da das allergene Potential von Benzylalkohol als sehr gering einzuschätzen ist, darf dieser Inhaltsstoff als Konservierungsstoff in einer Konzentration unter 1% enthalten sein.
ECARF Dermatologen und Allergologen bewerten die Rezeptur und Inhaltstoffe jedes Produkts auf Qualität und Sicherheit auf Grundlage der Kriterien sowie internationaler Standards.
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Wie wird der Probandentest durchgeführt?
Im Probandentest erweist sich das Produkt als hautverträglich auch bei Menschen mit sensibler, zu Ekzemen neigender Haut. Der Nachweis wird in einem der Produktanwendung entsprechenden Gebrauchstest erbracht, bei dem mindestens 20 Patienten der jeweils ausgewiesenen Anwendergruppe mit sensibler Haut bei medizinisch diagnostizierter atopischer Dermatitis das Kosmetikum anwenden. Je nach Produkttyp kann der Anwendungszeitraum variieren. Tritt innerhalb von, im Allgemeinen, sieben Anwendungstagen bei keinem Probanden eine Hautverschlechterung auf, gilt der Nachweis der guten Hautverträglichkeit als erbracht.
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Welche Vorgaben gelten für Qualitätssicherung und Beschwerdemanagement?
Der Hersteller verfügt über ein funktionierendes, qualitätsgesichertes System, das potenzielle Konsumentenbeschwerden effektiv aufnimmt. Folgendes wird sichergestellt:
1. Die Kontaktdaten des Herstellers, wie Telefonnummer oder E-Mail-Adresse sind auf der Verpackung leicht erkennbar
2. Eine persönliche Nachverfolgung möglicher Beschwerden durch erfahrenes Personal des Herstellers ist gewährleistet.
3. Eine effiziente Organisationsstruktur, die Beschwerden systematisch erfasst, auswertet und in die Produktsicherheit einfließen lässt, ist vorhanden. Der Hersteller verpflichtet sich, diese Daten ECARF kontinuierlich zur Verfügung zu stellen und für den Fall unerwarteter Probleme einen Verbesserungsvorschlag zu unterbreiten.
4. Ein effizientes System, um den Dermatologen von ECARF Testlösungen für den Epikutantest bereitzustellen, falls der Verdacht auf eine durch das Produkt ausgelöste Kontaktallergie bestehen sollte.
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Kriterienstand: Januar 2023
Unsere Kriterien werden fortlaufend aktualisiert und an den neuesten Stand der Wissenschaft angepasst. Stand der aktuell gültigen Kriterien für diese Produktgruppe ist Januar 2023. Nachfolgende Antworten beziehen sich auf die aktuell gültigen Kriterien. In Einzelfällen ist es möglich, dass zertifizierte Produkte, die bereits länger auf dem Markt sind, noch nach älteren Kriterien getestet wurden. Wenn Sie dazu Fragen haben, melden Sie sich gerne bei uns.
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